Bärlauch - Vorsicht beim Sammeln!

Die Natur ergrünt langsam wieder, und es ist eine Freude, in der Küche die ersten wild gesammelten aromatischen Kräuter zu verwenden. Grundsätzlich sollte man beim Sammeln von Wildkräutern und Pilzen immer sehr vorsichtig sein, da es regelmäßig zu Verwechselungen mit zum Teil hochgiftigen "Doppelgängern" kommt.
Bärlauch-Blätter können mit den Blättern einiger giftigen Pflanzen verwechselt werden. Zunächst sind dies der Gefleckte Aronstab und die Herbstzeitlose, die beim Austreiben des Bärlauchs bereits Blätter gebildet haben, danach ab Anfang Mai das Maiglöckchen. Bärlauch kommt wie Aronstab und Maiglöckchen in schattigen und nährstoffreichen Laub- und Auwäldern vor. Die Herbstzeitlose ist dagegen eher auf Wiesen zu finden.
Bärlauch hat lanzettliche, breit-ovale, parallelnervige Blätter. Sie sind langgestielt, der Stängel ist dreikantig und hohl. Die Blattunterseiten sind matt. Ganz typisch ist der stark Knoblauchgeruch. Im Zweifelsfalle einmal ein Blatt zerdrücken und daran riechen. Allerdings riechen danach auch die Finger, so dass bei der nächsten Probe nicht sicher ist, ob der Geruch vom Blatt oder den Fingern stammt.
Nur wer sich wirklich sicher ist, Bärlauch von ähnlichen, aber giftigen Pflanzen unterscheiden zu können, sollte ihn sammeln.

VerwechselungsgefahrBlätterWurzelBemerkung

Bärlauch (Allium ursinum)
lanzettlich-breit-oval, parallelnervig,
matte Blattunterseiten
zwei Blätter pro Pflanze wachsen einzeln aus dem Boden
das Blatt sitzt auf einem Stiel, der dreikantig und hohl ist

Zwiebel
typisch: starker Knoblauchgeruch

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

länglich-oval, parallelnervig, hellgrün-glänzend Blätter

3 - 4 fleischige Blätter kommen ungestielt aus einer Rosette


Zwiebel (sehr tief sitzend)

Hochgiftig! Verzehr von etwa 50 g sind tödlich!

Maiglöckchen (Convallaria majalis)

breit-oval, glänzende Blattunterseite, zwei große Blätter sitzen am gleichen Stängel, den sie umfassen. Sie sind in ein Hüllblatt eingerollt, das sich später bräunlich verfärbt.

rhizomartige, waagerechte Wurzeln
giftig

Gefleckten Aronstab (Arum maculatum)

Im Anfangsstadium ähnliche Blattform wie Bärlauch, jedoch unregelmäßig geformte Blattnerven. Erst im ausgewachsenen Zustand haben sie die unverwechselbare Pfeilform sowie oft dunklen Flecken.
horizontales, walnussgroßes, knolliges Rhizom giftig


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