Bärlauch: Verwechslungsmöglichkeiten und Gefahren bei Wildsammlung

Liebe Freunde des Bärlauchs,

als Bärlauch-Liebhaber lebt man unter Umständen gefährlich, denn es kann zu Verwechselung mit giftigen Pflanzen kommen.

Bärlauch-Blätter können bei der Ernte im Wald mit den Blättern einiger giftigen Pflanzen verwechselt werden. In erster Linie sind dies der Gefleckte Aronstab, die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen. Bei der Ernte von Bärlauchblättern sollte Sie deshalb sorgfälltig die Echtheit prüfen. Beim frischen Austrieb des Bärlauchs kommen auch schon Aronstab und die Herbstzeitlose in ausgetriebenen Zustand vor, später, etwa ab Ende April (Pfalz), kommt dann noch das Maiglöcken dazu.
Bärlauch ist erkennbar an den lanzetlichen, langgestielten Blättern. Ein sicheres Merkmal ist der starke Knoblauch-Geruch. Im Zweifelsfalle einmal ein Blatt zerdrücken und an die Nase halten. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sich die Abbildungen der Giftpflanzen einzuprägen.

Um auf die Gefahren beim Sammeln von Kauf von Bärlauchblätter hinzuweisen, geben die Giftzentralen der verschiedenen Regionen immer wieder entsprechende Hinweise heraus.
  • Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)

Eine lebensgefährliche Verwechselung von Bärlauchblätter mit Aronstabs (=> Abb 6 und 7, Aronstabblätter) ist möglich. Der Aronstab wächst im zeitigen Frühjahr an den gleichen Standorten wie der Bärlauch. Was passieren kann zeigt ein Bericht aus Hamburg.

Meldung des Hygiene-Institutes Hamburg

Vorsicht beim Kauf von Bärlauch: „Veranlasst durch eine Verbraucherbeschwerde hat das Hygiene- Institut eine Probe von einem Hamburger Wochenmarkt untersucht und dabei festgestellt, dass Bärlauch mit giftigen Aronstabblättern verunreinigt war. Die Vergiftungserscheinungen, die beim Verzehr von Aronstabblättern auftreten können, reichen von starker Schwellung und Entzündung der Mundschleimhäute, die mit brennenden Schmerzen verbunden sind, über Magen-Darm-Beschwerden bis zu tödlich endendem Koma. Aus diesem Grund wurde die Probe als gesundheitsgefährdend eingestuft“.
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Gefährlich werden kann auch die sehr giftige Herbstzeitlose (=> Abb.8 und 9, Herbstzeitlose Blätter und Frucht). Die Blätter haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bärlauch, sind aber nicht gestielt.
Von einem Todesfall berichtet die Baseler Zeitung am 04.04.2003. „In Vorarlberg ist ein 62-jähriger Mann an einer Vergiftung durch Herbstzeitlosenblätter gestorben. Er hatte die hoch giftigen Blätter gepflückt und mit einem Kartoffelsalat gegessen - in der irrigen Meinung, es handle sich um Bärlauch. Der Mann starb nach seiner Einlieferung ins Spital Feldkirch. Seine Frau, die ebenfalls von den Herbstzeitlosenblättern gegessen hatte, überlebte die gefährliche Mahlzeit“.

In Österreich schrieb die Zeitschrift „Die kleine Presse“ am 29.03.2004:
Immer wieder sorgt die Ähnlichkeit zwischen dem bekömmlichen Bärlauch und der giftigen Herbstzeitlose für Unsicherheit. Die tragischen Todesfälle in Oberösterreich - Herbstzeitlosenblätter im vermeintlichen Bärlauchstrudel wurden einem Ehepaar zum Verhängnis - schockieren auch steirische Lebensmittelkontrolleure.“
  • Maiglöckchen (Convalaria majalis)
Maiglöckchen sind giftig. Ihre Blätter unterscheiden sich deutlich von den Bärlauchblätter. Im Gegensatz zum Bärlauch hat das Maiglöckchen pro Blattstiel nicht nur ein Blatt sondern zwei Blätter. (=> Abb. 10 und 11, Maiglöckchen Blätter und Blüte).


6) Gefahren durch den Kleinen Fuchsbandwurm

Grundsätzlich besteht beim Sammeln von Wildpflanzen die Gefahr der Übertragung von Eiern des gefährlichen „Kleinen Fuchsbandwurmes“ (Echinococcus multilocularis). Dieser wird vor allem durch den Rotfuchs übertragen. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eier befinden sich massenhaft im Kot der befallenen Füchse. Gefährdet sind vorwiegend Pflanzenteile in Bodennähe, die mit einem Fuchs in Berührung kommen. Der Kleine Fuchsbandwurm ist gefährlicher als die verschiedenen anderen Bandwürmer.
Seltener kommt der Kleine Fuchsbandwurm auch bei Hund und Katzen vor. Werden die Eier z.B. über Bärlauchblätter vom Menschen aufgenommen, so kann es zu einer gefährlichen Lebererkrankung (Alveoläre Echinokokkose) kommen.
Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Krankheitsbeschwerden kann bis zu 15 Jahre dauern. Außerdem gibt es Fälle, in denen der Parasit sein Wachstum nach einiger Zeit einstellt und sogar abstirbt, so dass es zu keiner eigentlichen Erkrankung kommt. Laut Prof. Richard Lucius von der Uni Hohenheim sind im Jahr 2001 in der BRD 51 Menschen am kleinen Fuchsbandwurm erkrankt.

Die frühzeitige Erkennung einer Fuchsbandwurminfektion ist durch eine Blutuntersuchung möglich. Personen, die Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen hatten, können vorsorglich einen Bluttest durchführen lassen.

Ein Befall durch den Kleinen Fuchsbandwurm kann tödlich enden. Mittlerweile hat sich die Überlebensrate aber durch verbesserte Behandlungsmethoden auf ca. 90% erhöht.

Wissenswertes
  • Generell gilt das Übertragungsrisiko als gering
  • Untersuchungen der UNI-Hohenheim zeigen Befallraten von 15-70% bei Füchsen
  • In Baden-Württemberg soll es keine befallsfreie Region mehr geben
  • Eine Schweizer Studie zeigt, dass eine von 33 Katzen und sechs von 86 Hunden befallen war
  • Personen, die regelmäßig Kontakt zu Füchsen haben (z.B. Jäger), sollten sich etwa alle 3-5 Jahre untersuchen lassen
  • Die Eier des Kleinen Fuchsbandwurmes überleben an trockenen und sonnigen Platzen kaum zwei Tage
  • Durch Erhitzung auf 70°C werden die Eier sofort abgetötet, einfrieren hilft nicht, gründliches Abwaschen ist zu empfehlen, ist aber kein sicherer Schutz




Achtung, Verwechslungsgefahr: auch in scheinbar reinen Bärlauchbeständen können sich giftige Aronstabpflanzen finden. Aktuelle Bestandsbegehungen in der freien Natur bestätigen das Risiko, wie Sie auf diesem Bild feststellen können:



In einem scheinbar reinen Bärlauchbestand stehen vereinzelte Pflanze des giftigen Aronstab!
Deshalb: Schauen Sie beim Einkauf und Sammeln im Wald genau hin, denn Sie sehen, wie nah beieinander "Gut und "Böse" in der Natur vorkommen.

Trotzdem weiterhin viel Freude am Bärlauch-Genuß!

Zunächst einige Bilder der Bärlauch Pflanze zum kennenlernen, danach fällt es schon leichter, ihn von seinen "Doppelgängern" zu unterscheiden.



Abb. 01: Bärlauch: Zwiebeln, Blätter und Fruchtstand



Abb. 02: Bärlauch: Blühender Bestand



Abb. 03: Bärlauch: Fruchtstand



Abb. 04: Bärlauch: Fruchtstand





Abb. 5: Bärlauch: Samen, Durchmesser2-3 mm







Abb. 13: Dichter Bärlauchbestand im Wald bei Wörth



Abb. 14: Bärlauch im Laubwaldboden





Auf den folgenden Bildern sehen Sie einige Pflanzen, mit denen Bärlauch leicht verwechselt werden kann, und mit denen er auch manchmal zusammen vorkommt.

Abb. 6: Bärlauch (links) neben Aronstabblatt mit Blüte





Abb. 7: Aronstab: Typische Blätter








Auf dem Bild leicht zu erkennen, doch bei der Sammlung (auch im Garten) kommt es auch immer wieder zu Verwechslungen mit Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Abb. 10: Maiglöckchen: zwei Blätter pro Stiel



Abb. 11: Maiglöckchen: Blüten






Auch mit den sehr giftigen, allerdings selten wild wachsenden Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale ) bestehen im Frühling Verwechslungsmöglichkeiten.


Abb.8: Herbstzeitlose: Blätter im April



Abb. 9: Herbstzeitlose: Blätter und Fruchtansatz












Bärlauch: Verwechslungsmöglichkeiten und Gefahren bei Wildsammlung
DienststelleDLR Rheinpfalz
AbteilungGartenbau (330)
Gruppe
Gartenbau / Gartenakademie / Lehr und Versuchsbetriebe Ernährung (331)
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Kategorie:Boden und Pflanze
Unterkategorie:
Kräuter
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Abb. 6: Bärlauch (links) neben Aronstabblatt mit Blüte Abb. 7: Aronstab: Typische Blätter
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Abb. 01: Bärlauch: Zwiebeln, Blätter und Fruchtstand












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Zdl-Technische-Zentralstelle25.10.2004 08:46
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Fabian Franken
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Andrea Wuenstel
Horst Kaub
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Dr. Herwig Koehler
Dr. Herwig Koehler
Rudolf Kreuzer
08.11.2004 16:03
09.11.2004 17:01
15.11.2004 10:52
17.11.2004 14:18
18.11.2004 13:14
18.11.2004 13:21
19.11.2004 11:18
22.11.2004 07:41
22.11.2004 07:57
22.11.2004 08:05
22.11.2004 13:17
22.11.2004 13:50
06.12.2004 10:33
04.01.2005 11:00
04.01.2005 11:02
04.01.2005 15:25
05.01.2005 09:52
05.01.2005 13:44
08.02.2005 11:54
09.02.2005 09:07
09.02.2005 12:48
14.03.2005 09:00
09.05.2005 11:06
06.06.2005 08:05
09.09.2005 12:13
14.07.2006 14:00
24.01.2011 15:24
15.11.2012 22:06
20.11.2012 10:34
29.11.2012 11:55
29.11.2012 11:56
29.03.2017 15:20
30.03.2017 14:13
12.05.2017 10:01
23.05.2017 14:42
14.06.2017 14:05
14.06.2017 15:37
21.06.2018 08:00



Mehr zum Thema BärlauchLiebe Freunde des Bärlauchs,

als Bärlauch-Liebhaber lebt man unter Umständen gefährlich, denn es kann zu Verwechselung mit giftigen Pflanzen kommen.

Bärlauch-Blätter können bei der Ernte im Wald mit den Blättern einiger giftigen Pflanzen verwechselt werden. In erster Linie sind dies der Gefleckte Aronstab, die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen. Bei der Ernte von Bärlauchblättern sollten Sie deshalb sorgfältig die Echtheit prüfen. Beim frischen Austrieb des Bärlauchs kommen auch schon Aronstab und die Herbstzeitlose in ausgetriebenen Zustand vor, später, etwa ab Ende April (Pfalz), kommt dann noch das Maiglöcken dazu.
Bärlauch ist erkennbar an den lanzettlichen, langgestielten Blättern. Ein sicheres Merkmal ist der starke Knoblauch-Geruch. Im Zweifelsfalle einmal ein Blatt zerdrücken und an die Nase halten. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sich die Abbildungen der Giftpflanzen einzuprägen.

Um auf die Gefahren beim Sammeln von Kauf von Bärlauchblätter hinzuweisen, geben die Giftzentralen der verschiedenen Regionen immer wieder entsprechende Hinweise heraus.
  • Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)

Eine lebensgefährliche Verwechselung von Bärlauchblätter mit Aronstabs (=> Abb 6 und 7, Aronstabblätter) ist möglich. Der Aronstab wächst im zeitigen Frühjahr an den gleichen Standorten wie der Bärlauch. Was passieren kann zeigt ein Bericht aus Hamburg.

Meldung des Hygiene-Institutes Hamburg

Vorsicht beim Kauf von Bärlauch: „Veranlasst durch eine Verbraucherbeschwerde hat das Hygiene- Institut eine Probe von einem Hamburger Wochenmarkt untersucht und dabei festgestellt, dass Bärlauch mit giftigen Aronstabblättern verunreinigt war. Die Vergiftungserscheinungen, die beim Verzehr von Aronstabblättern auftreten können, reichen von starker Schwellung und Entzündung der Mundschleimhäute, die mit brennenden Schmerzen verbunden sind, über Magen-Darm-Beschwerden bis zu tödlich endendem Koma. Aus diesem Grund wurde die Probe als gesundheitsgefährdend eingestuft“.
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Gefährlich werden kann auch die sehr giftige Herbstzeitlose (=> Abb.8 und 9, Herbstzeitlose Blätter und Frucht). Die Blätter haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bärlauch, sind aber nicht gestielt.
Von einem Todesfall berichtet die Baseler Zeitung am 04.04.2003. „In Vorarlberg ist ein 62-jähriger Mann an einer Vergiftung durch Herbstzeitlosenblätter gestorben. Er hatte die hoch giftigen Blätter gepflückt und mit einem Kartoffelsalat gegessen - in der irrigen Meinung, es handle sich um Bärlauch. Der Mann starb nach seiner Einlieferung ins Spital Feldkirch. Seine Frau, die ebenfalls von den Herbstzeitlosenblättern gegessen hatte, überlebte die gefährliche Mahlzeit“.

In Österreich schrieb die Zeitschrift „Die kleine Presse“ am 29.03.2004:
Immer wieder sorgt die Ähnlichkeit zwischen dem bekömmlichen Bärlauch und der giftigen Herbstzeitlose für Unsicherheit. Die tragischen Todesfälle in Oberösterreich - Herbstzeitlosenblätter im vermeintlichen Bärlauchstrudel wurden einem Ehepaar zum Verhängnis - schockieren auch steirische Lebensmittelkontrolleure.“
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen sind giftig. Ihre Blätter unterscheiden sich deutlich von den Bärlauchblätter. Im Gegensatz zum Bärlauch hat das Maiglöckchen pro Blattstiel nicht nur ein Blatt sondern zwei Blätter. (=> Abb. 10 und 11, Maiglöckchen Blätter und Blüte).


6) Gefahren durch den Kleinen Fuchsbandwurm

Grundsätzlich besteht beim Sammeln von Wildpflanzen die Gefahr der Übertragung von Eiern des gefährlichen „Kleinen Fuchsbandwurmes“ (Echinococcus multilocularis). Dieser wird vor allem durch den Rotfuchs übertragen. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eier befinden sich massenhaft im Kot der befallenen Füchse. Gefährdet sind vorwiegend Pflanzenteile in Bodennähe, die mit einem Fuchs in Berührung kommen. Der Kleine Fuchsbandwurm ist gefährlicher als die verschiedenen anderen Bandwürmer.
Seltener kommt der Kleine Fuchsbandwurm auch bei Hund und Katzen vor. Werden die Eier z.B. über Bärlauchblätter vom Menschen aufgenommen, so kann es zu einer gefährlichen Lebererkrankung (Alveoläre Echinokokkose) kommen.
Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Krankheitsbeschwerden kann bis zu 15 Jahre dauern. Außerdem gibt es Fälle, in denen der Parasit sein Wachstum nach einiger Zeit einstellt und sogar abstirbt, so dass es zu keiner eigentlichen Erkrankung kommt. Laut Prof. Richard Lucius von der Uni Hohenheim sind im Jahr 2001 in der BRD 51 Menschen am kleinen Fuchsbandwurm erkrankt.

Die frühzeitige Erkennung einer Fuchsbandwurminfektion ist durch eine Blutuntersuchung möglich. Personen, die Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen hatten, können vorsorglich einen Bluttest durchführen lassen.

Ein Befall durch den Kleinen Fuchsbandwurm kann tödlich enden. Mittlerweile hat sich die Überlebensrate aber durch verbesserte Behandlungsmethoden auf ca. 90% erhöht.

Wissenswertes
  • Generell gilt das Übertragungsrisiko als gering
  • Untersuchungen der UNI-Hohenheim zeigen Befallraten von 15-70% bei Füchsen
  • In Baden-Württemberg soll es keine befallsfreie Region mehr geben
  • Eine Schweizer Studie zeigt, dass eine von 33 Katzen und sechs von 86 Hunden befallen war
  • Personen, die regelmäßig Kontakt zu Füchsen haben (z.B. Jäger), sollten sich etwa alle 3-5 Jahre untersuchen lassen
  • Die Eier des Kleinen Fuchsbandwurmes überleben an trockenen und sonnigen Platzen kaum zwei Tage
  • Durch Erhitzung auf 70°C werden die Eier sofort abgetötet, einfrieren hilft nicht, gründliches Abwaschen ist zu empfehlen, ist aber kein sicherer Schutz




Achtung, Verwechslungsgefahr: auch in scheinbar reinen Bärlauchbeständen können sich giftige Aronstabpflanzen finden. Aktuelle Bestandsbegehungen in der freien Natur bestätigen das Risiko, wie Sie auf diesem Bild feststellen können:



In einem scheinbar reinen Bärlauchbestand stehen vereinzelte Pflanze des giftigen Aronstab!
Deshalb: Schauen Sie beim Einkauf und Sammeln im Wald genau hin, denn Sie sehen, wie nah beieinander "Gut und "Böse" in der Natur vorkommen.

Trotzdem weiterhin viel Freude am Bärlauch-Genuß!

Zunächst einige Bilder der Bärlauch Pflanze zum Kennenlernen, danach fällt es schon leichter, ihn von seinen "Doppelgängern" zu unterscheiden.



Abb. 01: Bärlauch: Zwiebeln, Blätter und Fruchtstand





Auf den folgenden Bildern sehen Sie einige Pflanzen, mit denen Bärlauch leicht verwechselt werden kann, und mit denen er auch manchmal zusammen vorkommt.

Abb. 6: Bärlauch (links) neben Aronstabblatt mit Blüte





Abb. 7: Aronstab: Typische Blätter








Auf dem Bild leicht zu erkennen, doch bei der Sammlung (auch im Garten) kommt es auch immer wieder zu Verwechslungen mit Maiglöckchen (Convallaria majalis)

Abb. 10: Maiglöckchen: zwei Blätter pro Stiel






Auch mit den sehr giftigen, allerdings selten wild wachsenden Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale ) bestehen im Frühling Verwechslungsmöglichkeiten.


Abb.8: Herbstzeitlose: Blätter im April

Liebe Freunde des Bärlauchs,

als Bärlauch-Liebhaber lebt man unter Umständen gefährlich, denn es kann zu Verwechselung mit giftigen Pflanzen kommen.

Bärlauch-Blätter können bei der Ernte im Wald mit den Blättern einiger giftigen Pflanzen verwechselt werden. In erster Linie sind dies der Gefleckte Aronstab, die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen. Bei der Ernte von Bärlauchblättern sollten Sie deshalb sorgfältig die Echtheit prüfen. Beim frischen Austrieb des Bärlauchs kommen auch schon Aronstab und die Herbstzeitlose in ausgetriebenen Zustand vor, später, etwa ab Ende April (Pfalz), kommt dann noch das Maiglöcken dazu.
Bärlauch ist erkennbar an den lanzettlichen, langgestielten Blättern. Ein sicheres Merkmal ist der starke Knoblauch-Geruch. Im Zweifelsfalle einmal ein Blatt zerdrücken und an die Nase halten. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, sich die Abbildungen der Giftpflanzen einzuprägen.

Um auf die Gefahren beim Sammeln von Kauf von Bärlauchblätter hinzuweisen, geben die Giftzentralen der verschiedenen Regionen immer wieder entsprechende Hinweise heraus.
  • Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)

Eine lebensgefährliche Verwechselung von Bärlauchblätter mit Aronstabs (=> Abb 6 und 7, Aronstabblätter) ist möglich. Der Aronstab wächst im zeitigen Frühjahr an den gleichen Standorten wie der Bärlauch. Was passieren kann zeigt ein Bericht aus Hamburg.

Meldung des Hygiene-Institutes Hamburg

Vorsicht beim Kauf von Bärlauch: „Veranlasst durch eine Verbraucherbeschwerde hat das Hygiene- Institut eine Probe von einem Hamburger Wochenmarkt untersucht und dabei festgestellt, dass Bärlauch mit giftigen Aronstabblättern verunreinigt war. Die Vergiftungserscheinungen, die beim Verzehr von Aronstabblättern auftreten können, reichen von starker Schwellung und Entzündung der Mundschleimhäute, die mit brennenden Schmerzen verbunden sind, über Magen-Darm-Beschwerden bis zu tödlich endendem Koma. Aus diesem Grund wurde die Probe als gesundheitsgefährdend eingestuft“.
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)

Gefährlich werden kann auch die sehr giftige Herbstzeitlose (=> Abb.8 und 9, Herbstzeitlose Blätter und Frucht). Die Blätter haben eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bärlauch, sind aber nicht gestielt.
Von einem Todesfall berichtet die Baseler Zeitung am 04.04.2003. „In Vorarlberg ist ein 62-jähriger Mann an einer Vergiftung durch Herbstzeitlosenblätter gestorben. Er hatte die hoch giftigen Blätter gepflückt und mit einem Kartoffelsalat gegessen - in der irrigen Meinung, es handle sich um Bärlauch. Der Mann starb nach seiner Einlieferung ins Spital Feldkirch. Seine Frau, die ebenfalls von den Herbstzeitlosenblättern gegessen hatte, überlebte die gefährliche Mahlzeit“.

In Österreich schrieb die Zeitschrift „Die kleine Presse“ am 29.03.2004:
Immer wieder sorgt die Ähnlichkeit zwischen dem bekömmlichen Bärlauch und der giftigen Herbstzeitlose für Unsicherheit. Die tragischen Todesfälle in Oberösterreich - Herbstzeitlosenblätter im vermeintlichen Bärlauchstrudel wurden einem Ehepaar zum Verhängnis - schockieren auch steirische Lebensmittelkontrolleure.“
  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen sind giftig. Ihre Blätter unterscheiden sich deutlich von den Bärlauchblätter. Im Gegensatz zum Bärlauch hat das Maiglöckchen pro Blattstiel nicht nur ein Blatt sondern zwei Blätter. (=> Abb. 10 und 11, Maiglöckchen Blätter und Blüte).




Achtung, Verwechslungsgefahr: auch in scheinbar reinen Bärlauchbeständen können sich giftige Aronstabpflanzen finden. Aktuelle Bestandsbegehungen in der freien Natur bestätigen das Risiko, wie Sie auf diesem Bild feststellen können:



In einem scheinbar reinen Bärlauchbestand stehen vereinzelte Pflanze des giftigen Aronstab!
Deshalb: Schauen Sie beim Einkauf und Sammeln im Wald genau hin, denn Sie sehen, wie nah beieinander "Gut und "Böse" in der Natur vorkommen.

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Abb. 01: Bärlauch: Zwiebeln, Blätter und Fruchtstand




Gefahren durch den Kleinen Fuchsbandwurm

Grundsätzlich besteht beim Sammeln von Wildpflanzen die Gefahr der Übertragung von Eiern des gefährlichen „Kleinen Fuchsbandwurmes“ (Echinococcus multilocularis). Dieser wird vor allem durch den Rotfuchs übertragen. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eier befinden sich massenhaft im Kot der befallenen Füchse. Gefährdet sind vorwiegend Pflanzenteile in Bodennähe, die mit einem Fuchs in Berührung kommen. Der Kleine Fuchsbandwurm ist gefährlicher als die verschiedenen anderen Bandwürmer.
Seltener kommt der Kleine Fuchsbandwurm auch bei Hund und Katzen vor. Werden die Eier z.B. über Bärlauchblätter vom Menschen aufgenommen, so kann es zu einer gefährlichen Lebererkrankung (Alveoläre Echinokokkose) kommen.
Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Krankheitsbeschwerden kann bis zu 15 Jahre dauern. Außerdem gibt es Fälle, in denen der Parasit sein Wachstum nach einiger Zeit einstellt und sogar abstirbt, so dass es zu keiner eigentlichen Erkrankung kommt. Laut Prof. Richard Lucius von der Uni Hohenheim sind im Jahr 2001 in der BRD 51 Menschen am kleinen Fuchsbandwurm erkrankt.

Die frühzeitige Erkennung einer Fuchsbandwurminfektion ist durch eine Blutuntersuchung möglich. Personen, die Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen hatten, können vorsorglich einen Bluttest durchführen lassen.

Ein Befall durch den Kleinen Fuchsbandwurm kann tödlich enden. Mittlerweile hat sich die Überlebensrate aber durch verbesserte Behandlungsmethoden auf ca. 90% erhöht.

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  • Generell gilt das Übertragungsrisiko als gering
  • Untersuchungen der UNI-Hohenheim zeigen Befallraten von 15-70% bei Füchsen
  • In Baden-Württemberg soll es keine befallsfreie Region mehr geben
  • Eine Schweizer Studie zeigt, dass eine von 33 Katzen und sechs von 86 Hunden befallen war
  • Personen, die regelmäßig Kontakt zu Füchsen haben (z.B. Jäger), sollten sich etwa alle 3-5 Jahre untersuchen lassen
  • Die Eier des Kleinen Fuchsbandwurmes überleben an trockenen und sonnigen Platzen kaum zwei Tage
  • Durch Erhitzung auf 70°C werden die Eier sofort abgetötet, einfrieren hilft nicht, gründliches Abwaschen ist zu empfehlen, ist aber kein sicherer Schutz

In einem scheinbar reinen Bärlauchbestand stehen vereinzelte Pflanze des giftigen Aronstab!
Deshalb: Schauen Sie beim Einkauf und Sammeln im Wald genau hin, denn Sie sehen, wie nah beieinander "Gut und "Böse" in der Natur vorkommen.

Trotzdem weiterhin viel Freude am Bärlauch-Genuß!

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Abb. 01: Bärlauch: Zwiebeln, Blätter und Fruchtstand


Alle Fotos: Schlaghecken

Gefahren durch den Kleinen Fuchsbandwurm

Grundsätzlich besteht beim Sammeln von Wildpflanzen die Gefahr der Übertragung von Eiern des gefährlichen „Kleinen Fuchsbandwurmes“ (Echinococcus multilocularis). Dieser wird vor allem durch den Rotfuchs übertragen. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eier befinden sich massenhaft im Kot der befallenen Füchse. Gefährdet sind vorwiegend Pflanzenteile in Bodennähe, die mit einem Fuchs in Berührung kommen. Der Kleine Fuchsbandwurm ist gefährlicher als die verschiedenen anderen Bandwürmer.
Seltener kommt der Kleine Fuchsbandwurm auch bei Hund und Katzen vor. Werden die Eier z.B. über Bärlauchblätter vom Menschen aufgenommen, so kann es zu einer gefährlichen Lebererkrankung (Alveoläre Echinokokkose) kommen.
Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Krankheitsbeschwerden kann bis zu 15 Jahre dauern. Außerdem gibt es Fälle, in denen der Parasit sein Wachstum nach einiger Zeit einstellt und sogar abstirbt, so dass es zu keiner eigentlichen Erkrankung kommt. Laut Prof. Richard Lucius von der Uni Hohenheim sind im Jahr 2001 in der BRD 51 Menschen am kleinen Fuchsbandwurm erkrankt.

Die frühzeitige Erkennung einer Fuchsbandwurminfektion ist durch eine Blutuntersuchung möglich. Personen, die Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen hatten, können vorsorglich einen Bluttest durchführen lassen.

Ein Befall durch den Kleinen Fuchsbandwurm kann tödlich enden. Mittlerweile hat sich die Überlebensrate aber durch verbesserte Behandlungsmethoden auf ca. 90% erhöht.

Wissenswertes
  • Generell gilt das Übertragungsrisiko als gering
  • Untersuchungen der UNI-Hohenheim zeigen Befallraten von 15-70% bei Füchsen
  • In Baden-Württemberg soll es keine befallsfreie Region mehr geben
  • Eine Schweizer Studie zeigt, dass eine von 33 Katzen und sechs von 86 Hunden befallen war
  • Personen, die regelmäßig Kontakt zu Füchsen haben (z.B. Jäger), sollten sich etwa alle 3-5 Jahre untersuchen lassen
  • Die Eier des Kleinen Fuchsbandwurmes überleben an trockenen und sonnigen Platzen kaum zwei Tage
  • Durch Erhitzung auf 70°C werden die Eier sofort abgetötet, einfrieren hilft nicht, gründliches Abwaschen ist zu empfehlen, ist aber kein sicherer Schutz

In einem scheinbar reinen Bärlauchbestand stehen vereinzelte Pflanze des giftigen Aronstab!
Deshalb: Schauen Sie beim Einkauf und Sammeln im Wald genau hin, denn Sie sehen, wie nah beieinander "Gut und "Böse" in der Natur vorkommen.

Trotzdem weiterhin viel Freude am Bärlauch-Genuß!

Zunächst einige Bilder der Bärlauch Pflanze zum Kennenlernen, danach fällt es schon leichter, ihn von seinen "Doppelgängern" zu unterscheiden.



Abb. 01: Bärlauch: Zwiebeln, Blätter und Fruchtstand


Alle Fotos: Schlaghecken

Gefahren durch den Kleinen Fuchsbandwurm

Grundsätzlich besteht beim Sammeln von Wildpflanzen die Gefahr der Übertragung von Eiern des gefährlichen „Kleinen Fuchsbandwurmes“ (Echinococcus multilocularis). Dieser wird vor allem durch den Rotfuchs übertragen. Die mit bloßem Auge nicht sichtbaren Eier befinden sich massenhaft im Kot der befallenen Füchse. Gefährdet sind vorwiegend Pflanzenteile in Bodennähe, die mit einem Fuchs in Berührung kommen. Der Kleine Fuchsbandwurm ist gefährlicher als die verschiedenen anderen Bandwürmer.
Seltener kommt der Kleine Fuchsbandwurm auch bei Hund und Katzen vor. Werden die Eier z.B. über Bärlauchblätter vom Menschen aufgenommen, so kann es zu einer gefährlichen Lebererkrankung (Alveoläre Echinokokkose) kommen.
Die Inkubationszeit bis zum Auftreten erster Krankheitsbeschwerden kann bis zu 15 Jahre dauern. Außerdem gibt es Fälle, in denen der Parasit sein Wachstum nach einiger Zeit einstellt und sogar abstirbt, so dass es zu keiner eigentlichen Erkrankung kommt. Laut Prof. Richard Lucius von der Uni Hohenheim sind im Jahr 2001 in der BRD 51 Menschen am kleinen Fuchsbandwurm erkrankt.

Die frühzeitige Erkennung einer Fuchsbandwurminfektion ist durch eine Blutuntersuchung möglich. Personen, die Kontakt mit infizierten Füchsen, Hunden oder Katzen hatten, können vorsorglich einen Bluttest durchführen lassen.

Ein Befall durch den Kleinen Fuchsbandwurm kann tödlich enden. Mittlerweile hat sich die Überlebensrate aber durch verbesserte Behandlungsmethoden auf ca. 90% erhöht.

Wissenswertes
  • Generell gilt das Übertragungsrisiko als gering
  • Untersuchungen der UNI-Hohenheim zeigen Befallraten von 15-70% bei Füchsen
  • In Baden-Württemberg soll es keine befallsfreie Region mehr geben
  • Eine Schweizer Studie zeigt, dass eine von 33 Katzen und sechs von 86 Hunden befallen war
  • Personen, die regelmäßig Kontakt zu Füchsen haben (z.B. Jäger), sollten sich etwa alle 3-5 Jahre untersuchen lassen
  • Die Eier des Kleinen Fuchsbandwurmes überleben an trockenen und sonnigen Platzen kaum zwei Tage
  • Durch Erhitzung auf 70°C werden die Eier sofort abgetötet, einfrieren hilft nicht, gründliches Abwaschen ist zu empfehlen, ist aber kein sicherer Schutz


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